Erfolgreicher Info-Abend der AfD Sinsheim!
Foto: Dr. Andreas Geisenheiner, Patrick Andreas Bauer, Dr. Uwe Hellstern
AfD in Sinsheim, Themenabend zur Energieversorgung - 5. Februar 2024
Die Frage nach der Zukunft Energieversorgung in Baden-Württemberg und die Zukunftsfähigkeit der derzeitigen Energiepolitik, waren die Themen um die es ging. Die derzeitigen Umwälzungen am Wärme- und Strommarkt, welche unter dem Stichwort große Transformation und Green Deal vorangetrieben werden, wurden kritisch hinterfragt. Eingeladen hatte Patrick Bauer, Sprecher des AfD-Ortsvereins Sinsheim. Als Referenten sprachen zum Thema Dr. Andreas Geisenheiner, Ingenieur und Leiter des Fachausschusses für Klima, Energie, Technik und Digitalisierung sowie Dr. Uwe Hellstern, Diplom-Chemiker und Sprecher für Klima und Energie der AfD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg. Trotz dem Termins unter der Woche waren 35 interessierte Besucher der Einladung des Ortsvereins der AfD in Sinsheim gefolgt.
Den Beginn machte Andreas Geisenheiner, der detailliert die derzeitige und die geplante Stromversorgung darstellte. Der Referent gab eine Gesamtschau über den Strombedarf in Deutschland, den er auf 1900 Terawattstunden bezifferte. Er beschrieb daraufhin die Politik der Energiewende und deren Auswirkungen. Die AfD fordert die Wiederinbetriebnahme von fünf noch reaktivierbaren abgeschalteten Kernkraftwerken, um wenigstens teilweise eine grundlastfähige und günstige Versorgung zu sichern. Denn: „Moderne Gesellschaften leben von der gesicherten Verfügbarkeit günstiger Energie.“ Jedes Verbot von Technologien verschärfe bestehende Zielkonflikte. „Kernenergie ist die Zukunft, weil es keine effektivere Stromversorgung gibt“, so das Fazit des Referenten.
Hellstern sieht „die große Transformation“ als Werteverschiebung in der Gesellschaft, als Zusatzmotiv bei der Energiewende. Der Pariser Vertrag formuliere unerreichbare Ziele. Der Migrationspakt widerspricht sämtlichen Klima- und Umweltzielen, da er Millionen von Menschen in kalte Gebiete umsiedelt in denen sie definitiv mehr Energie brauchen werden als im Süden. Die UNO hat 2015 siebzehn sinnvolle Nachhaltigkeitsziele formuliert. Deren Verfolgung zielt darauf ab, die Lebensverhältnisse der Menschen dort zu verbessern wo sie jetzt leben, was wesentlich sinnvoller ist. Die grüne Politik konterkariert jedoch den größten Teil der UNO-Nachhaltigkeitsziele. Dies mag ein Grund sein, warum immer mehr Länder nicht mehr mitmachen und der Klimaschutz zusehends scheitert!
Mit dem Klimathema, so Hellstern, sei den linksgrünen Akteuren der „religiöse Durchbruch“ gelungen. Den Klimawandel gibt es. Die Ursachen der Erwärmung seien aber keinesfalls völlig klar. Anpassung sei notwendig, „aber bitte keinen Selbstmord aus Angst vor dem Tod!“ 38 Gase trügen in der Atmosphäre zum Treibhauseffekt bei, darunter Wasserdampf, Kohlendioxid und Methan. CO2 werde in seinem Wirkungsgrad dabei überschätzt. So hat sich der Methangehalt der Atmosphäre seit Beginn der Industrialisierung mehr als verdoppelt. Gerade durch das grüne Rezept jetzt mal alles auf Gas umzustellen wird dieses im Zuge der Energiewende vermehrt freigesetzt. Wasserstoff der in die Atmosphäre entweicht wird dessen Wirkung noch verstärken. Eine Anfrage des Abgeordneten mit Verweis auf eine Studie der Universität Cambridge (Drucksache 17 / 2566), wurde aber von der Landesregierung mit ausweichenden Antworten weggebügelt. Letztlich gibt es keine klimaneutrale Energie, da jede Energieumwandlung Abwärme produziert: „Alle genutzte Energie endet als Wärme.“
Hellstern prognostiziert, dass „die Utopie vom Klimaschutz“ scheitern wird. Da die UNO eine Verbesserung des Lebensstandards der Menschen anstrebe und die Menschheit um mindestens 2 Milliarden weiterwächst, wird der Energiebedarf bis 2040 um mindestens 40 Prozent ansteigen. Der Anteil der fossilen Energieträger wird sich dabei auf globaler Ebene kaum verringern. Dies zeigen fundierte Prognosestudien großer Energiekonzerne, die im Internet frei zugänglich sind.
Deutschland wird unter dem Einfluss linksgrüner Fehlannahmen in die Produktion und Entwicklung von Nischentechnologien und Nischenprodukten abgedrängt, deren Klimanutzen fragwürdig ist.
Eine Analyse der neuen Energiewirtschaft ergibt, dass sie bis auf Weiteres nicht weniger Emissionen verursacht als die bisherige Energiewirtschaft. Das wird gerade am Programm für 10 GW Gaskraftwerke deutlich. Obwohl klar ist, dass dieses durch Fracking gewonnene LNG-Gas um Längen mehr CO2-Äquivalente freisetzt als Kohlekraftwerke, sollen wir mit deutlich höheren Strompreisen dafür zahlen. Die spätere Umstellung auf Wasserstoff hält Hellstern für ein Märchen, da seine Anfragen im Landtag (Drucksache 17/459, Drucksache 17/2343, Drucksache 17/4791) ergaben, dass bis jetzt keine realistischen Planungen dafür existieren. Weder die damit verbundene Materialwirtschaft, der Mengenbedarf, die Lager- oder Speicherstrategie oder die Risikovorkehrungen dafür sind klar. Ja nicht mal über den Fachkräftebedarf, neue Ausbildungsstätten oder Studiengänge dafür im Land wurde nachgedacht. Es ist unwahrscheinlich, dass die Wasserstoffwirtschaft ohne Fachpersonal betrieben werden kann. Sie ist nur eine Ausrede für den Einstieg in den Betrieb von Gaskraftwerken. Spätestens hier wird für Hellstern klar, „mit Klimaschutz hat unsere Energiewende nichts zu tun!“
Baden-Württemberg hat in Deutschland den größten Standortnachteil bei den erneuerbaren Energien. Im Schwachwindland Baden-Württemberg produzieren Windräder Strom zur Unzeit und erbringen weniger als 20% ihrer möglichen Leistung. Gas-Ersatzkraftwerke und eine aufwändigere Netzinfrastruktur sind daher nötig. Jedes Windrad ist deshalb „ein Riesen-Sargnagel für Natur und Wohlstand“. Wie neulich ein CDU-Kollege durch einen Zwischenruf zugab, taugen die erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg nicht mal für die Wasserstoffproduktion, da die Kopplung der sehr teuren Elektrolyseure mit solch selten laufenden Stromquellen einfach zu unwirtschaftlich ist. Dies hatte Hellstern schon früher bei einer Anhörung erfahren, wo ein Sachverständiger zu Protokoll gab: „Gegen Windräder an der Nordsee, die zweieinhalbmal so lange wie ihre laufen, sind sie bei der Wasserstoffproduktion nicht wettbewerbsfähig.“ Aber nicht wettbewerbsfähig ist die ganze Technologie, da der Strom aus Wasserstoff so teuer würde, dass keiner damit arbeiten kann.
Die Strategie der AfD für eine nachhaltige Energieversorgung sieht die Rückkehr zu einem Energiemix vor, der auch Kernenergie beinhaltet. Regenerative Energien wie Solardächer und Off-Shore-Windparks sind als variabler Anteil eine Ergänzung im Mix, aber taugen nicht als Grundlastkomponenten.
Hinzu kommen nachwachsende Rohstoffe wie Holz, Biogas, sowie die Nutzung von Tiefen-Geothermie. Die Forschung für eine nicht-fossile Energiewirtschaft und für neue Speicherformen soll ausgebaut werden. Synthetische Kraftstoffe und Alkohol aus Biomasse können wichtige Bausteine für die Zukunft sein. Eine möglichst differenzierte Energieversorgung ist schon wegen der Versorgungssicherheit anzustreben.